Lothar-Kreyssig-Friedenspreis für Christoph Heubner

Der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis des Jahres 2023 geht an den Vizepräsidenten des Internationalen Auschwitz Komitees, Herrn Christoph Heubner, Berlin. Die festliche Preisverleihung findet am 4. November 2023 um 11.00 Uhr in der Johanniskirche statt. 

Der Friedenspreis ehrt das herausgehobene Engagement in Wort und Tat von Christoph Heubner, sowohl mit Publikationen, im Dialog, als auch mit seinem Eintreten für die Anerkennung und das politische Vermächtnis der Überlebenden der Vernichtungslager und Ghettos. Sein Lebenswerk durchzieht der Gedanke der Versöhnung.

Seit der Entscheidung des Kuratoriums für Herrn Christoph Heubner ist durch die Terrorangriffe auf Israel deutlich geworden, wie wichtig es ist, Jugendliche an die deutsche Geschichte heranzuführen, in der die Nationalsozialisten die Vernichtung der europäischen Juden planten und umsetzten. Dieser historischen Verantwortung gemäß zu handeln, heißt für die Gegenwart, dass jüdisches Leben in Deutschland und die Existenz Israels nicht infrage gestellt werden. Christoph Heubner hat sich ganz in diesem Sinne für den Bau der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim eingesetzt, hat Besuchsprogramme entwickelt und zahlreiche Jugendgruppen  selbst begleitet.

Christoph Heubner (geb. 1949) zählt zu den bedeutenden Protagonisten der deutsch-polnischen Verständigung aus der Nachkriegsgeneration. Seit über 40 Jahren stellt er seine berufliche Tätigkeit in den Dienst der Erinnerung an die Verbrechen in ehemaligen NS-Konzentrations- und Vernichtungslagern, insbesondere in Auschwitz-Birkenau im heutigen Oświęcim.

1985 wurde Christoph Heubner Mitglied des Internationalen Auschwitz-Komitees (IAK), dessen Exekutiv-Vizepräsident er bis heute ist. Das Auschwitz Komitee versteht sich als internationale Stimme der KZ- und Ghetto-Opfer.

https://www.ek-md.de/unser-kalender/veranstaltungen/1192105303

Hintergrund:

Vor 25 Jahren wurde der Friedenspreis vom Evangelischen Kirchenkreis Magdeburg anlässlich des 100. Geburtstages des Juristen Dr. Lothar Kreyssig in Form einer Stiftung ins Leben gerufen. Zweck der Stiftung ist die Würdigung und Förderung von Friedens- und Versöhnungsarbeit. Der mit 3.000 Euro dotierte Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird seit 1999 alle zwei Jahre an Personen oder Gruppen verliehen, die sich für die Versöhnung verdient gemacht haben, besonders im Blick auf jüdische Menschen und auf ost- und südosteuropäische Nachbarn. Ebenso will der Preis Menschen würdigen, die sich gesellschaftlichen Herausforderungen im Geist von Lothar Kreyssig stellen unter den Prämissen von Gerechtigkeit und Menschenwürde.

Frühere Träger des Kreyssig-Friedenspreises sind beispielsweise der ehemalige Ministerpräsident Polens, Tadeusz Mazowiecki (1999), Hildegard Hammbrücher (2001) die Amadeu Antonio Stiftung (2015) oder Swetlana Tichanowskaja (2021).

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