Gedenktafel für Lothar Kreyssig enthüllt
Am 30. Oktober wurde die Tafel feierlich enthüllt. Wer war Lothar Kreyssig und warum hängt die Tafel an dieser Stelle!?
Die Giebelwand des heutigen Landeskirchenamtes war der Wirkungsort von Lothar Kreyssig in Magdeburg. Wie auf der Tafel vermerkt, leitete er als Präsident das Konsistorium der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und war Präses der Provinzialsynode in den Jahren 1947-1964.
In den Augen der Gegner wird ja oftmals die Bedeutung und auch der Respekt deutlich, den eine Person erlangt hat. Bei Lothar Kreyssig ist das zu spüren, wenn die Stasi über ihn im Jahr 1957 geschrieben hat. Das folgende Zitat stammt aus dem Buch „Lothar Kreyssig – Aufsätze, Autobiografie und Dokumente“ hrsg. von Dr. Hans-Joachim Döring, dort ist zu lesen: „Zu einer mehr und mehr maßgeblich führenden Persönlichkeiten in den Kirchen der DDR ist Dr. Kreyssig – Magdeburg geworden. … Er ging nach Magdeburg, wo er als Konsistorialpräsident wirkte, bis er dann zum Präses der Leitung der Evangelischen Kirchen der Union gewählt wurde mit Amtssitz in Westberlin … Er blieb aber selbst in Magdeburg tätig … Seine Ämter: Präses der Synode der Kirchen der Union, Mitglied der Gesamtdeutschen Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, beratendes Mitglied der Magdeburger Kirchenleitung, führendes Mitglied der Leitung der dortigen „Laienbewegung“… Führend in der Arbeit der Evangelischen Akademien, beteiligt an der Arbeit der Evangelischen Studentengemeinden, Mitglied der Leitung des Deutschen Evangelischen Kirchentages, beratender Mitarbeiter im Weltkirchenrat.“ (S.191/192).
Lothar Kreyssig war nach dem Krieg eine zentrale Persönlichkeit in der Evangelischen Kirche geworden. Aber er war nicht nur Funktionsträger, wie diese Aufzählung vielleicht nahe legen könnte. Im Gegenteil - er wollte den Glauben lebensnah in den Alltag bringen und praktisch Versöhnung leben. In diesem Sinne wurde Lothar Kreyssig auch zum Initiator für die „Aktion Sühnezeichen“, um der deutschen Verantwortung für die Aussöhnung insbesondere mit Polen, Russland und Israel nachzukommen.Lothar Kreyssig war nach dem Krieg eine zentrale Persönlichkeit in der Evangelischen Kirche geworden. Aber er war nicht nur Funktionsträger, wie diese Aufzählung vielleicht nahe legen könnte. Im Gegenteil - er wollte den Glauben lebensnah in den Alltag bringen und praktisch Versöhnung leben. In diesem Sinne wurde Lothar Kreyssig auch zum Initiator für die „Aktion Sühnezeichen“, um der deutschen Verantwortung für die Aussöhnung insbesondere mit Polen, Russland und Israel nachzukommen.
Mit dieser Gedenktafel halten wir die Erinnerung an Lothar Kreyssig wach. Wir erinnern an ihn als Versöhner und mutigen Kirchenmann, als Mensch mit Rückgrat, der seinen christlichen Glauben und sein Gewissen immer als Leitfaden für sein Leben und Handeln sah.
Am 30. Oktober 2023 wäre Lothar Kreyssig 125 Jahre alt geworden.