Danke - für diese schöne Freizeit

Vom 10. bis 16. Juli waren 21 Jugendliche in Thüringen unterwegs.

„Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag“ – der eine liebt dieses Kirchenlied und würde es am liebsten in jedem Gottesdienst singen. Die andere kann es möglicherweise schon nicht mehr hören. Das Thema, das darin angesprochen wird, betrifft jedoch alle: Dankbarkeit für das, was Gott Menschen in ihrem Leben schenkt. Wer dankbar ist, das zeigen aktuelle Studien, lebt glücklicher und gesünder.

Um dieses Thema ging es auch in der Freizeit der Evangelischen Jugend Magdeburg, die vom 10. bis 16.Juli stattfand und die 21 Jugendlichen und die vier Betreuenden Björn Friebel, Sophie Jokel, Catharine Haas und Tim Dornblüth in thüringische Ebersdorf führte. Sechs Tage lang wurde gemeinsam entdeckt, was am eigenen Leben dankbar macht. Neben Bibelarbeiten und Gesprächsgruppen konnten Jugendliche auch durch zahlreiche erlebnispädagogische und kreative Angebote erkunden, was ihnen Dankbarkeit im eigenen Leben und im Zusammenleben mit anderen bedeutet. Neben diesen eigenen und gemeinsamen Entdeckungen sorgten insbesondere Freibadbesuch, Wanderausflug und der Abschlussabend mit von den Jugendlichen selbst gestaltetem Programm für die lockere und fröhliche Jugendfreizeit-Atmosphäre, die die guten Erinnerungen schaffen, auf die später dankbar zurückgeschaut werden kann.

Die Freizeit begann am Montag mit der gemeinsamen Fahrt vom Magdeburger Hauptbahnhof nach Ebersdorf/Thüringen. Allein die Anreise war bereits ein Grund für Dankbarkeit, denn obwohl sie komplett mit öffentlichem Nahverkehr vorgenommen worden war, und das zudem zu einem Zeitpunkt, an dem in beiden Bundesländern die Sommerferien begonnen hatten, verlief die Anreise vollkommen ohne Verspätungen, verpasste Anschlusszüge, ausgefallene Klimaanlagen oder überfüllten Regionalzügen, tatsächlich traf die Reisegruppe sogar etwas eher als geplant im Rüstzeitheim „Sonnenschein“ ein. Dort galt bereits „nomen est omen“, denn die Mitarbeitenden der von der Herrnhuter Brüdergemeine geführten ‚Jugendherberge‘ zeigten sich als herzenswarme und freundliche Frohnaturen, auf deren Unterstützung die Gruppe zählen konnte. Nach dem Abendessen fand, nach Kennenlernspielen, wie jeden Abend die Abendandacht statt, bei der Björn Friebel durch eine eigens für die Freizeit erstellte jugendgemäße und zugleich tiefe Spiritualität anregende Liturgie zu Beten, Singen und Still-Werden vor Gott motivierte, und Tim Dornblüth sein Konzept einer Poetry-Slam-Predigt (Predigt in Form von humorvollen Kurzgeschichten) einbringen konnte.

Am Dienstag stand der Vormittag im Zeichen der Entdeckungen, was am eigenen Leben als dankenswert erfahren wird. Am Nachmittag erfreuten dann Sophie Jokel und Catharine Haas die Jugendlichen durch erlebnispädagogische und kreativitätsfördernde Angebote wie meditatives Gehen und Natur-Memory, also ein Memory-Spiel, das Jugendliche selbst aus Naturmaterialien gestalten durften).

Am Mittwoch entdeckten Jugendliche in der Bibelarbeit zum „dankbaren Samariter“ (Lukas 17,11-19), welche Spuren von Dankbarkeit sich im Neuen Testament finden und stellten, nach intensiven Gesprächen, ihre Gedanken und Erfahrungen in eigenen Anspielen dar, die die biblische Geschichte in die Gegenwart übertrugen und dabei sowohl berührten als auch Freude machten. Am Nachmittag wanderten alle Teilnehmenden und Betreuenden circa 14 Kilometer durchs Thüringer Bergland zum sogenannten „Blaupunkt“ und zurück nach Ebersdorf und wurden für die Mühen durch eine großartige Aussicht auf den örtlichen See, die sogenannte Bleilochtalsperre, belohnt (sowie durch schmackhafte Muffins).

Der Donnerstag stand im Zeichen des Freibadbesuchs in Bad Lobenstein, zu dem alle ebenfalls auf Schusters Rappen gelangten. Ein Filmabend und die Abendandacht rundete den Tag ab.

Am Freitag wurde mit dem „Eisschollen-Spiel“, einem Spiel, bei dem es vor allem um Kooperation und Kommunikation geht, begonnen. Am Nachmittag bereiteten die Jugendlichen ihre Programmpunkte für den Abschlussabend vor. Dafür mussten sie fünf Gegenstände in einem Theaterstück, einem Spiel, einem Lied oder etwas anderem verarbeiten. Dabei entstanden unterhaltsame, sehr verschiedene Beiträge, die einen enorm unterhaltsamen Abend bildeten und ein Highlight der ganzen Wochen waren. Bei Tischtennis, „Werwolf“- oder Karten-Spielen sowie Volleyball klang der Abend wie auch die Freizeit langsam aus, und in die Spielfreude mischte sich bei einigen auch ein Hauch Melancholie, dass die Freizeit nun schon zu Ende war.

Am Samstag schließlich trat die Gruppe den Rückweg an, der erneut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgte. Am späten Nachmittag schließlich erreichte sie die sachsen-anhaltische Landeshauptstadt. Die Freizeit war damit zu Ende — doch was bleibt, sind Entdeckungen und Erlebnisse, die dankbar machen. Und vielleicht auch schon die Vorfreude aufs nächste Jahr.

Tim Dornblüth, Pfarrer i.E. im Kirchenkreis Magdeburg.

 

 

 


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